Necla Kelek ist eine deutsch-türkische Sozialwissenschaftlerin, Publizistin, Frauenrechtlerin und Islamkritikerin türkischer Abstammung; Expertin für Migrationssoziologie und islamisch geprägte Parallelgesellschaften in Deutschland. Von ihr erschienen ahlreiche Buch- und Presseveröffentlichungen, diverse Auftritte in den öffentlichen Medien.
Necla Kelek wurde am 31. Dez. 1957 in Istanbul geboren. Ein Teil ihrer Familie gehört der tscherkessischen Minderheit in der Türkei an und pflegte einen westlich-säkularen Lebensstil in Istanbul.
Nach der Schule lernte sie Technische Zeichnerin, bevor sie über den zweiten Bildungsweg und mit finanzieller Unterstützung der gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung Volkswirtschaft an der Hochschule für Wirtschaft und Politik in Hamburg sowie Soziologie an der dortigen Universität studierte. Ihre Doktorarbeit schrieb sie 2001 in Greifswald und in Hamburg über das Thema "Islam im Alltag. Islamische Religiosität und ihre Bedeutung in der Lebenswelt von Schülerinnen und Schülern türkischer Herkunft".
Wirken:
Seit den 1990er Jahren arbeitete K. in der Erwachsenenbildung und als Lehrbeauftragte an der Universität Greifswald. Dort begann sie sich verstärkt mit der Rolle der Frau in der muslimischen Gesellschaft zu beschäftigen. 1999 -2004 war sie Lehrbeauftragte für Migrationssoziologie an der Ev. Fachhochschule für Sozialpädagogik in Hamburg. Im Wintersemester 2006/2007 hatte sie die Mercator-Professur der Universität Duisburg/Essen inne.
Soziologin, Frauenrechtlerin und Islamkritikerin: K. gilt als Expertin für Migrationssoziologie, wobei sie sich insbesondere mit den "islamisch geprägten Parallelgesellschaften in Deutschland" beschäftigt. Ihr Engagement und ihre Forschung gelten vor allem dem Kampf gegen die Unterdrückung von Frauen und Mädchen, aber auch von Jungen, in traditionalistischen islamischen Familien. K. ist eine Feministin , die auch für die Frauenzeitschrift "Emma" schreibt und für diverse Zeitungen wie Dir Welt, NZZ usw. In der öffentlichen Debatte über Probleme der Integration von Muslimen und Gleichberechtigung muslimischer Frauen positionierte sie sich K. als scharfe Islamkritikerin. Die Religion wirke als Herrschaftssystem, das auf der Unterdrückung der Frauen basiere, von den Gläubigen Untertänigkeit erwarte und ihnen die kritische Auseinandersetzung mit religiösen Positionen verwehre (vgl. u.a. Tsp., 21.6.2010, Interviews im Deutschlandfunk "Muslime brauchen dringend Aufklärung", 13.2.2016 u. "Der Islam schreibt ganz klar vor, dass der Mann über der Frau steht", 17.8.2016). Als Mitglied der Islam-Konferenz setzte sie sich u. a. für ein generelles Kopftuchverbot an Grundschulen sowie "ein Recht auf Kindheit und Bildung" (WELT, 27.9.2006) für jedes Kind ein. Bezüglich des Baues einer Moschee in Köln-Ehrenfeld führte K. u. a. aus, in vielen Moscheen in Deutschland werde ein Islam praktiziert, der sich als Hindernis für eine Integration erweise; diese "Männerhäuser" seien somit "Ausgangspunkt einer Selbstausgrenzung und Fixpunkte einer Parallelgesellschaft" (FAZ, 14.3.2008). Mit ihren Beiträgen evozierte K. ebenfalls scharfe Gegenkritik von islamischer als auch von wissenschaftlicher und politischer Seite, die in dem Vorwurf "islamophob, Panikmache" gipfelte.
2010 zeichnete die Friedrich-Naumann-Stiftung K. mit dem Freiheitspreis aus und würdigte, so die Begründung, eine "Frau, die in der Integrationsdebatte mit hohem persönlichem Risiko für mehr Offenheit und Ehrlichkeit eintrete" (zit. nach FAZ, 22.7.2010).
"Die fremde Braut" und "Die verlorenen Söhne": Bekannt wurde K. als Autorin islamkritischer Bücher. sie resümiert in ihrem zum Bestseller avancierten Buch "Die fremde Braut" (2005), dass türkische Tradition und islamische Religiosität sehr wohl ein Integrationshindernis sein könnten. In dem Werk, das autobiographische Schilderungen, Lebensgeschichten türkischer Frauen und literarische Formen mit wissenschaftlichen Ergebnissen mischt, setzt sie sich mit dem Thema der Importbräute und arrangierten Ehen in Deutschland auseinander. Sie kritisierte darin auch die oft "falsche Toleranz" der Deutschen gegenüber solch menschenverachtenden Praktiken wie der Zwangsehe und erklärte anlässlich der Verleihung des Geschwister-Scholl-Preises, sie habe den Eindruck, die Deutschen hätten Angst, "Missstände anzuprangern, die sie wahrnehmen, besonders wenn es um Menschen aus anderen Kulturen geht", und davor, "die Maßstäbe anzulegen, die man für sich selbst für selbstverständlich hält" (vgl. FAZ, 20.11.2005).
Die Integration von Migranten sei vielfach daran gescheitert, dass sie "nach einer stillschweigenden Übereinkunft der Migrationsforscher" zu lange "als Opfer dieser Gesellschaft" dargestellt worden seien und ihnen "die Eigenverantwortung abgesprochen" wurde; "das deutsche Sozial- und Schulsystem hatte für die Integration zu sorgen". Die Verantwortung des Einzelnen sei für das Gelingen aber unverzichtbar. "Ohne Zweifel, wir müssen fördern, aber wir müssen auch den Willen zur Integration einfordern", so K. weiter.
Ein Teil der Rezensenten bemängelte, K. differenziere zu wenig und trage damit eher zur Spaltung als zum notwendigen Dialog bei (vgl. u.a. FAZ, 31.5.2005), andere lobten ihren Mut und die Emotionalität des Buches (vgl. u.a. taz, 5.3.2005). Im Febr. 2006 attackierten schließlich 60 Migrationsforscher u. a. Wissenschaftler K.s Buch in einem Offenen Brief in der ZEIT (2.2.) als unseriös und unwissenschaftlich. In ihrer in derselben ZEIT-Ausgabe abgedruckten Stellungnahme warf K. den "Kritikern aus der gut ausgestatteten Welt der öffentlich finanzierten Migrationsforschung" u. a. vor, "seit 30 Jahren für das Scheitern der Integrationspolitik verantwortlich" zu sein.
2006 erschien das Buch "Die verlorenen Söhne. Plädoyer für die Befreiung des türkisch-muslimischen Mannes", das auf einem Forschungsprojekt an der Hamburger Fachhochschule für Sozialpädagogik basierte. Darin thematisiert sie den Einfluss des Islam auf die Kleinfamilie und setzt sich u. a. mit den sog. Ehrenmorden türkischer Männer an weiblichen Familienmitgliedern auseinander.
Weitere Beiträge zu Islamisierung und Politischem Islam: Dem Islam, einer zunehmenden Islamisierung und der bleibenden Gefahr des politischen Islams widmete K. auch im Folgenden zahlreiche Beiträge (vgl. u.a. Interview zus. m. Monika Maron, Die Welt, 9.7.2013). Dazu gehörte auch der Reisebericht "Bittersüße Heimat" (2008) über die Türkei, in dem sie "mit dem scharfen Auge einer verwundeten Liebe" (WELT, 11.10.2008) Stationen ihrer Kindheit und der Gegenwart schildert und dem Land eine "schleichende und immer offener zu Tage tretende Islamisierung" vorwirft (vgl. SZ, 7.11.2006). Das 2010 erschienene Buch "Himmelsreise", in dem sie sich erneut gegen die Verharmlosung des traditionalistischen Islam wendet und sich für eine aufgeklärte Variante einsetzt, reflektiert ihre Mitarbeit in der von der Bundesregierung berufenen Islam-Konferenz (vgl. SZ, 29.3.2010, FAZ, 1.4.2010).
2012 reiste K. zwei Monate lang durch die Zentren des sog. "Arabischen Frühlings" und legte unter dem Titel "Hurriya heißt Freiheit" (2012) eine kritische Bilanz der Auswirkungen der arabischen Rebellionen auf die Situation der Frauen vor. Im Sammelband "Chaos der Kulturen" (2012) fasste K. ihre bedeutendsten Artikel, Reden und Beiträge zur Debatte um Islam und Integration zusammen. Auch trug sie zu dem von Alice Schwarzer herausgegebenen Band "Der Schock - Die Silvesternacht von Köln" (2016) bei. Am Kölner Hauptbahnhof war es in der Silvesternacht 2015/2016 zu massenhaften Übergriffen (Sexualdelikte, Diebstähle) auf Frauen gekommen, für die v.a. aus dem nordafrikanischen bzw. arabischen Raum stammende Männer verantwortlich gemacht wurden.
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